Name des Anbieters / Familienunternehmens
Vom Autohandel zur Mobilität der Zukunft und zur Wohltätigkeit
Autohaus LEHR
Branche und Unternehmensgröße
Autohandel, Mobilitätsdienstleistungen, E-Mobilität, Reifen, Autozubehör mit rund 80 Mitarbeitenden
Adressierte Bedürfnisse/Probleme/Herausforderungen
Frau im Familienunternehmen, Finanzen, Familienfragen, Nachfolge
Land
Österreich
Quelle
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Das Unternehmen wurde 1891 von Josef Lehr gegründet und ist heute ein Familienunternehmen in vierter Generation. Ein Familienunternehmen, das sich über 4 Generationen hält, ist bemerkenswert. Der Geist der Innovation und der Respekt vor der Herausforderung, Familie und Geschäft zu verbinden, ist ein konstanter Wert für alle Generationen der Familie Lehr. Eine gute Familienführung und eine klare Vision der Unternehmensentwicklung von Generation zu Generation sind ebenfalls typisch für die Familie Lehr. Das zeigt ein Blick in die Geschichte des Unternehmens.
Schon kurz nach der Gründung im Jahr 1891 wurde die Geschäftstätigkeit um den Handel mit Landmaschinen, Fahrrädern und Treibstoffen erweitert. Ein wichtiger Meilenstein in der Firmengeschichte war der Bau einer Autowerkstatt im Jahr 1933. Der Verkauf von Motorrädern, Fahrrädern und Nähmaschinen wurde aufgenommen. 1955 wurde die Regionalvertretung für FORD unter Josef Lehr II gegründet. Damit wurde der Grundstein für den anhaltenden Erfolg des Familienunternehmens gelegt. Von 1967 bis 2002 wechselte die Geschäftsführung auf die Brüder Josef III und Manfred Lehr im Jahr 1978.
Nach der Übergabe an den heutigen Geschäftsführer Manfred Lehr II (4. Generation) im Jahr 2002 entschied sich die Familie, das Unternehmen weiter auszubauen. Ein strategischer Plan für den Vertrieb und den Service verschiedener Automarken wurde entwickelt. So hat die Firma LEHR seit 2008 sechs Automarken im Angebot und betreibt seit 2017 ein E-Bike-Center. Seitdem konzentriert sich die Familie verstärkt auf den Bereich der E-Mobilität.
Das Unternehmen hat eine klare Nachfolgeregelung und alle wichtigen Entscheidungen, wie z.B. die Sechs-Marken-Strategie, wurden immer im Familienvorstand besprochen, um eine Übereinstimmung mit der früheren Führungsgeneration zu finden. Es handelt sich also um eine strikte Familienentscheidung, die bisher ohne externen Expertenrat getroffen wurde. Eine der treibenden Kräfte hinter dieser Strategie war Manfred Lehr II zusammen mit seiner Frau Mimi. Sie war die perfekte Managerin für die Professionalisierung des Managements, da sie erkannte, wie wichtig es ist, die Tradition der Einbeziehung der Familie in die Entscheidungsfindung zu bewahren. Sie ist ein perfektes Beispiel für eine starke Frau in der Wirtschaft.
Aber auch Probleme denen sich Familienunternehmen stellen müssen, finden sich in der Geschichte der Firma Lehr. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand war Manfred I. als Seniorchef dennoch täglich im Unternehmen anwesend und war nicht immer von neuen Ideen überzeugt, die seiner Philosophie des Familienunternehmens und dessen Entwicklung widersprachen. Aber der Familienvorstand mit den jüngeren Mitgliedern konnte ihn von ihren neuen Ideen überzeugen. Der wichtigste Faktor in dieser Diskussion war die Familienphilosophie einer sicheren Entwicklung ohne Fremdkapital, ein stabiler Faktor von Generation zu Generation während der langen Geschichte des Familienunternehmens. Das LEHR-Familienprotokoll geht auf diese Herausforderungen im Sinne einer langfristigen Planung ein. Mit dieser Konstante des Familienunternehmens ist das gesamte Unternehmen bis heute immer in einer Hand geblieben.
Typische Beispiele für Ideen der jüngeren Generation waren die Fokussierung auf E-Mobilität, die Etablierung der Marke LEHR mit verschiedenen sozialen Aktivitäten wie Wohltätigkeitsveranstaltungen und die Bekanntheit als Unternehmen mit starken persönlichen Beziehungen zu seinen KundInnen und der lokalen Gemeinschaft. Diese Philosophie der starken persönlichen Beziehung zu KundInnen geht, wie bereits erwähnt, auch auf die frühere Generation, wie Manfred Lehr I, zurück. Das Familienunternehmen LEHR verkauft die Idee der Mobilität, nicht nur Autos und Geräte. Wie in vielen Familienunternehmen sind auch hier in Zukunft einige Veränderungen zu erwarten. Ob die jüngste Generation der Familienmitglieder das Unternehmen weiterführen wird, ist nicht bekannt.